Montag, 2. Juli 2012

Seelenloser Montag...

Am liebsten würde ich gerade versinken und vorerst nicht wieder auftauchen. Und das die nächsten vier Wochen nicht. Herr Gott lass die Zeit doch endlich vergehen. Langsam quält es mich...


Eigentlich hatte ich mir für heute ja vorgenommen endlich meine Aufgaben zu erledigen, die eben noch gemacht werden müssen zwecks Schule, aber ich kann mich einfach nicht dazu hochraffen. Stattdessen habe ich wieder einmal viel zu lange geschlafen und sozusagen schon fast die Hälfte des Tages verpasst. Das Einzige, was ich mit Stolz von mir behaupten kann ist, dass ich heute "früh" wenigstens schon einmal an der frischen Luft gewesen bin, um das Wetter zu genießen, dass heute wieder einmal herrlich war. Ich war nicht lange draußen, vielleicht eine Stunde, aber allein der Gedanke daran, nur etwas vom Tag in der Art und Weise genutzt zu haben, tut mir gut. 
Leider folgen darauf nur wieder diese Momente der Verzweiflung, der Langweile... der Verlassenheit. Ich mag nicht mehr auf die Person warten müssen, die mir so viel bedeutet, die wohl einfach zur Zeit alles für mich darstellt. 
Wie oft dachte ich bei mir, wie sehr ich die Bundeswehr doch hasse, weil sie mir meinen Mann nimmt, das ich sie für das hasse, was sie tut oder für das, was sie eben nicht tut, nämlich, dass sie unter anderem, ihre Soldaten am Wochenende nicht nach Hause schickt, sondern sie zurzeit permanent auf irgendwelche Übungsplätze schickt. So also auch ihn. Dafür hasse ich sie... aber wohl nur aus Egoismus, weil er so nicht bei mir sein kann und mich alleine lassen muss. Natürlich ist es belanglos, was ich hier rede, wenn man sich darüber informiert, was bei der Bundeswehr so passiert... Andererseits tut es gut zu wissen, dass das, was er dort leistet, ihn ausfüllt und zufrieden stellt. Wie oft hat er mir doch erzählt, dass er ohne die BW unglücklich wäre und es eigentlich momentan keine andere Beschäftigung gäbe, die ihm so liege, wie das, was er dort leisten kann. Er liebt was er tut.
Wie gerne würde ich jetzt doch aber in seinen Kopf sehen können, um zu filtern woran er gerade denkt... Ich für meinen Teil kann ihn nicht aus meinen Gedanken befreien. Er ist dort immer, so gut wie 24 Stunden, weil ich jeden verfluchten Moment an ihn denke und ihn vermisse und mir momentan nichts sehnlicher wünsche, als ihn endlich wieder in den Arm nehmen zu dürfen und Momente mit ihm zusammen zu teilen. Es gibt jedoch nichts, dass mir dies momentan einfach so erfüllen könnte. Ich MUSS hier ausharren und das treibt mich manchmal regelrecht an den Rand des Wahnsinns. Wenn man es regelrecht gewöhnt war, fast täglich zumindestens per Anruf etwas von ihm mitzubekommen, so schmerzt es doch umso stärker, wenn man fast eine Woche lang gar kein Lebenszeichen von ihm wahrnimmt, weil es seine momentane Situation nicht zulässt. Es macht mich rasend...
Wie oft denke ich mir: Nie wieder einen Soldaten und dann sehe ich ihn vor meinem geistigen Auge und verwerfe das eben gedachte, weil er doch alles für mich ist und ich nur für ihn warte...
Ich frage mich allerdings mehr für mehr, wie ich es nur irgendwie aushalten soll ohne ihn zurechtzukommen, wenn er für acht Monate nach Afghanistan geht... So merke ich doch, dass es mir so verdammt schwerfällt nur einige Wochen ohne ihn zu sein. Ich weiß nicht, wie ich in der Zeit dann so stark sein soll...
Ablenken funktioniert nämlich nur geringfügig bis gar nicht...


"Wenn unsere Lage wirklich glücklich wäre, müßten wir unsere Gedanken nicht durch Zerstreuungen davon ablenken." -Blaise Pascal







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