Freitag, 8. Juli 2011

Schreibfluss...als würdest du als unsichtbare Gestalt neben mir stehen und genau verfolgen, was ich tue.

Ich kann nicht wirklich klar definieren, was mich mal wieder dazu veranlasst hat, "soetwas" zu schreiben. Wieso ich es als "soetwas" bezeichne? Weil ich bisher keinen wirklichen Namen hierfür gefunden habe. Es ist wie eine Art Tagebucheintrag und doch ganz anders. Gleichzeitig ist es wie ein winziges Kapitel eines angefangenen Buches, dass nicht zu Ende geführt werden will. Manchmal wäre ich froh, mich selber verstehen zu können. Ich komme wirklich ins Grübeln, was es ist, dass mich immer wieder dazu verführt, zu schreiben! Vor allem solch' wirres Zeug, dass niemand aus der Situation heraus wirklich verstehen kann. Manchmal schreiben die Hände einfach von selbst.

...und ich liege hier eingerollt auf meinem Bett, warte auf eine Nachricht von dir.
Ich muss blinzeln, die Sonne scheint durch verstaubte Jalousie direkt in meine Augen. Ich lege die Hand vor mein Gesicht bis ich schließlich doch aufstehe um sie zu schließen. Ich vertrage das Licht nicht. Ich liege lieber alleine auf meinem Bett, wenn es dunkel ist und Stille herrscht. Also beschließe ich, auch die Fenster zu schließen. Der ständige Lärm der vorbeifahrenden Autos dröhnt in meinen Ohren und ich ertrage das Geschrei meiner Geschwister nicht mehr. Ich warte immer noch. Ich lege mich zurück ins Bett und drehe mich auf die Seite, ziehe meine Beine an den Körper, dass Buch liegt halb aufgeschlagen neben mir. Schon eigenartig, wie sehr ein einziger Mensch einen derart an den Computer binden kann. Und dann bekommt man gesagt, dass man aussehe, als würde man sich die meiste Zeit drinnen aufhalten. Ja klar, was auch sonst? Langsam verkrampft sich mir der Nacken und mein Kopf beginnt zu schmerzen. Ich reibe ihn mir mit einer Hand, während ich mich auf den Bauch drehe, mit der anderen schreibe ich dir. Das geht ganz gut. Eine neue Nachricht von dir: "Man, ich möchte doch nur nicht, dass du von allen auf den Sack kriegst, dass nennt man auch ein bisschen beschützen." lauten die getippten Worte mit einem traurigen Smiley dahinter, die du mir zuletzt geschrieben hast, nachdem ich dir mein momentanes Befinden geschildert hatte. Im Hintergrund läuft "The Sound of Silence" von Simon and Garfunkel. Wie die gesungenen Worte diesen Moment gerade doch so perfekt untermalen. Ich drehe mich auf meine linke Körperhälfte und lege beide Hände unter meinen Kopf um mich besser auf die Melodie konzentrieren zu können und den Songtext zu entschlüsseln. "Hallo Dunkelheit, mein alter Freund. Ich komme um wieder mit dir zu reden, weil eine Vision sanft schleichend ihre Saat hinterließ, während ich schlief. Und die Vision, die mir ins Hirn implantiert wurde, besteht forwährend in dem Klang der Stille." Meine Augen sind geschlossen. Vermutlich werde ich zusammen mit dieser Vision von dir einschlafen und mir deine Nachrichten erst viel später zu Gemüte führen, um mich zu wundern,  wie schnell ein Tag doch vergehen kann.