Montag, 10. Dezember 2012

Fragen...

Normalerweise würde ich jetzt schon längst in meinem Bett liegen und seelenruhig schlafen, aber zurzeit ist es mir absolut unmöglich, mich einfach ins Bett zu legen und meine Augen zu schließen, ohne nachzudenken. Mich beschäftigt einfach viel zu viel und daher habe ich mich doch dazu entschieden, den Laptop noch einmal anzuschalten und zu versuchen, mir meine "Last" von der Seele zu schreiben.
Es mag sein, dass dieser Eintrag hier sehr wirr sein mag und es schwer ist, meinen Worten irgendwie zu folgen, aber mir kommt es eigentlich nicht darauf an, was ich schreibe, sondern hauptsächlich das ich es überhaupt schreibe.
In den letzten Nächten fiel es mir unglaublich schwer, einfach gedankenlos in einen erholsamen Schlaf zu fallen: Meine Gedanken kreisen und sie machen es mir teilweise absolut schwer, dann habe ich das Bedürfnis, mir all das, was mich beschäftigt von der Seele zu reden, aber niemand ist da. 
Noch immer frage ich mich, wie ich die Zeit nach dem Einsatz überstehen soll, wie wir das alles bewältigen sollen... ob wir es überhaupt schaffen oder gar schaffen wollen. 
Momentan steht alles auf Anfang und Sämtliches, dass mit diesem Thema zu tun hat und es auch nur im Ansatz berührt, wird schnell wieder beiseite geschoben, aus Angst, man würde sich zu sehr in etwas hineinsteigern, aus dem man nicht so schnell entfliehen kann. Vor ein paar Wochen hieß es noch, dass wir uns mit Gedanken über die bevorstehende Zeit, unsere Momentane nicht verderben sollten, zumindestens jetzt noch nicht. Aber mittlerweile ist es allgegenwärtig und man muss darüber reden, um selber nicht in ein Loch zu fallen und sechs Monate mit offenen Fragen im Kopf umherzuwandeln. Viele meiner wirren Visionen etc. werde ich in Briefform durch die Feldpost verschicken und dies wird wohl auch der wichtigste Bestandteil unserer Kommunikation werden. Wie das Gefühl wohl sein wird, nach Wochen den ersten Brief von ihm in den Händen zu halten? Wird es ihm wohl genauso gehen?
Das wohl sicherste Anzeichen dafür, dass er bald für lange Zeit fort sein wird ist das, dass ich mich bereits jetzt in meinem Zimmer hocken sehe, wie ich ihm Zeilen mit blauer Tinte schreibe. Ist es krankhaft sich bereits jetzt auszumalen, was man schreiben möchte? Woher weiß ich, wie es sein wird?
Außerdem wird das Gefühl des Abschiedes immer beklemmender und es beschäftigt mich bereits seit Monaten in meinen Träumen... immer mal wieder.
Ich frage mich auch immer öfters, wie ich es schaffen werde, dass alles irgendwie gefühlsmäßig zu "überleben". Vielleicht geht es mir ganz anders, als ich es jetzt denke? Alles ganz einfach?
Es ist schrecklich die Gewissheit zu haben, den Menschen gehen zu lassen, für den man so viel getan hat und der einem so am Herzen liegt. Doch noch schrecklicher ist der Fakt, dass ich kaum Menschen kenne, die mir während dieser Zeit wohl den Rücken stärken werden, wenn ich es doch so sehr brauche. Ich muss mich da irgendwie alleine durchkämpfen.
Am liebsten wäre es mir aber vorerst, die Fragen in meinem Kopf loszuwerden, die so viele Zweifel mit sich führen. Wäre es mir in irgendeiner Form möglich, sie zu verbannen.... Ich würde alles dafür geben, dass man sie mir nehme! Doch dafür muss ich ganz alleine sorgen. Ich weiß nicht, ob ich das kann. 
Reicht Willensstärke aus? Durchsetzungsvermögen? 
Mittlerweile macht sich Angst in meinem Bewusstsein breit. Die pure Angst. Hätte ich nur Unterstützung, mir würde so vieles leichter fallen. Vielleicht stürze ich auf mein Unheil zu... aber durch wen wird es verursacht... wenn einem niemand hilft? Es ist schwer, so verdammt schwer...Und je näher der Tag X rückt, umso schlimmer wird das Gefühl, zu versagen und das alles wegwerfen zu müssen....

Ich weiß, wo ich hinwill und doch weiß ich es nicht...